Wir sind stolz darauf, die erste moderne Universität Rumäniens zu sein, da wir Werte, einen guten Ruf und Bildungskenntnisse geerbt haben. Gegründet wurde die Universität „Alexandru Ioan Cuza“ im Oktober 1860 und ist somit die älteste Universität in unserem Land. Ihre Geschichte folgt den Mustern der Entwicklung der rumänischen Nation. Die „Universität von Iaşi”, wie sie zuerst genannt wurde, wurde 1860, nur ein Jahr nach der Errichtung des rumänischen Staates, gegründet und sie war sowohl ein Ergebnis als auch ein Beförderer des Anstiegs der rumänischen nationalen Gesinnung. Es war kein historischer Zufall, dass die Stadt Iaşi der Gastgeber der höchsten Einrichtung in der rumänischen Ausbildung wurde: Seit Jahrhunderten hatte Iaşi ein privilegiertes kulturelles Gebiet vertreten und dabei sowohl die nationale als auch die europäischen kulturelle Gesinnung in einem unterworfenen Territorium bewahrt. Im 17. Jahrhundert wurde die Akademie in Iaşi bereits mit dem europäischen Geist und Vorbild verglichen. Die Kurse wurden auf Griechisch, der Kultursprache des europäischen Ostens, unterrichtet.

Die Einweihung der Universität von Iaşi am 26. Oktober 1860 sollte eine lange Entwicklung sowie den ersten großen Schritt von der mittelalterlichen Höheren Schule zur modernen Hochschulausbildung markieren.

Mit nur drei Fakultäten am Anfang – Jura, Philosophie und Theologie – entwickelte sich die Universität in ein europäisches akademisches Zentrum. Die Flexibilität des Lehrpersonals und der Studenten sowie ihre Ideen verschafften der Universität von Iaşi ein berufliches und wissenschaftliches Niveau, das auch international anerkannt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmte die Strukturänderung des politischen Regimes in Rumänien auch die tiefgreifende Veränderung  in der Hochschulausbildung. Der neue ideologische Horizont führte zu einer dominierenden Unbeweglichkeit und zu einem Dogmatismus, der Initiativen den Weg versperrte. Die Hochschulausbildung wurde abgeschottet, während die mit den großen Hochschulen und Bestrebungen in der westlichen Welt hergestellten traditionellen Beziehungen sehr schwierig  aufrechtzuerhalten waren. In unserer Universität änderte sich die Struktur der Fakultäten mehrere Male nach 1948. Die acht Fakultäten (Mathematik – Mechanik, Physik, Chemie, Biologie – Erdkunde, Jura, Philologie, Geschichte – Philosophie und Wirtschaft) sicherten die Qualifikation von Fachleuten für eine grundlegende Ausbildung  und für die Forschung. Es ist wichtig zu unterstreichen, dass das, was der Universität als Institution in Bezug auf den Dogmatismus und die Ideologie auferlegt wurde, nur einen formellen offiziellen Wert hatte, der größte Teil des Lehrpersonals setzte die Lehre auf hohem akademischen Niveau fort. Zugeständnisse seitens der Universität waren formell, aber nicht grundlegend. Es war der Preis, der bezahlt werden musste, um sowohl die Akademie als auch ihre Akademiker zu retten bzw. vor Repressionen zu bewahren.

Der Fall des totalitären Regimes öffnete im Dezember 1989 neue Perspektiven für die rumänische Ausbildung. Der Wiederaufbau und Umbau der Universität war ungeplant und radikal, alle Felder einschließend: Struktur, Lehrplan, Kommunikationsystem und Arbeitskräfte. Universitätsautonomie, Dezentralisierung und Entscheidungsfreiheit führten die rumänische Hochschulbildung zu einem neuen Weitblick. Noch in einer schwierigen finanziellen Situation hat die Universität ihren Platz in der Europäischen Gemeinschaft allmählich wiedergewonnen.

Die „Alexandru Ioan Cuza“ Universität in Iaşi verwirklicht Gedanken- und Handlungsfreiheit, was sich in der Qualität von Lehre und Forschung zeigt.

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Vor 1860

 

Zeitstrahl

1642

Die Fürstliche Akademie von Iaşi  wurde vom Moldavischen Fürsten Vasile Lupu gegründet. Als Folge des sozialen, wirtschaftlichen, administrativen und kulturellen Wiederauflebens der rumänischen Fürstentümer im 17. und 18. Jahrhundert waren neue akademische Sachkenntnisse erforderlich, sodass eine Ausbildung als „der wertvollste und ethischste Reichtum der Welt“ betrachtet wurde. Viele Universitäten wurden in diesem Zeitraum gegründet, um die Gesellschaft mit gebildeten Leuten zu versorgen.

 

1714

Der Fürst Nicolae Mavrocordat gestaltete die „Fürstliche Akademie“ mit der Unterstützung des Patriarchen Jerusalems, Hrisant Notara, um. Sie passte nun zu den Standards der anderen europäischen Akademien in dieser  Zeit. Die rumänische Sprache erlangte gegenüber dem Griechischen an Bedeutung.

 

1812

Die Fürstliche Akademie von Iaşi wurde in „Akademie für Philologie und Wissenschaft“ umbenannt.

 

1835

Die Einrichtung  der „Academia Mihăileană” (Michaelische Akademie) wird in der Geschichte der rumänischen Hochschulausbildung als Meilenstein betrachtet. Sie wurde unter der Schutzherrschaft des Fürsten Mihail Sturdza (folglich ihr Name) gegründet und bemühte sich um den Fortschritt und darum, „den Standards des aufgeklärten Europas zu entsprechen“. Drei Fakultäten wurden errichtet: die Juristische Fakultät, die Fakultät für Philosophie sowie die Fakultät für Theologie. Der Lehrplan ähnelte denen der österreichischen und deutschen Akademien.

 

1859

Vereinigung der rumänischen Fürstentümer „Moldavien” und „Wallachei” durch den Fürsten Alexandru Ioan Cuza.

 

1860 (26. Oktober)

Die Einweihung der „Alexandru Ioan Cuza“ Universität von Iaşi, der ersten rumänischen Universität, sollte ein Fundament für die zukünftige moderne Hochschulbildung in Rumänien sein.

 

1864 (5. Dezember)

Nach dem vom Fürsten Alexandru Ioan Cuza veröffentlichten Ausbildungsgesetz wurde die Universität umgestaltet. Sie umfasste jetzt die Fakultät für Philosophie und Philologie, die Fakultät für Wissenschaften, die Juristische Fakultät und die Fakultät für Medizin (die heutige „Grigore T. Popa“ Universität für Medizin und Pharmazie).

 

1897 (Oktober)

Die Einweihung des neuen Universitätspalasts in Copou, Iaşi – die gegenwärtige Lage der „Alexandru Ioan Cuza“ Universität – fand statt. Das Gebäude, eine Kombination aus klassischem und barockem Stil, wurde vom Architekten Louis Blanc entworfen und zwischen 1893 und 1897 erbaut. König Carol I und seine Frau Elisabeta waren bei der Zeremonie der Einweihung anwesend.

 

1918

Vollzug der rumänischen Nationalen Einheit

 

1937

Die Fakultät für Wissenschaften wurde zur „Polytechnischen Schule von Iaşi” (heutzutage die Technische Universität von Iaşi).

 

1948

Die Ausbildung wurde im Sinne der kommunistischen Ideologie reformiert. Das neue politische Regime in Rumänien brachte durch seinen Dogmatismus und die Verdrängung der Eigeninitiative als Motor wissenschaftlicher Forschung negative Änderungen mit sich. So wurde die Hochschulausbildung isoliert und ihre traditionellen Beziehungen mit wichtigen europäischen Universitäten waren kaum aufrechtzuerhalten.

 

1968

Die Universität besteht aus acht Fakultäten: Mathematik – Mechanik, Physik, Chemie, Biologie –Geografie, Jura, Philologie, Geschichte – Philosophie und Wirtschaft

 

1989

Die Rumänische Revolution brachte in ihrer Folge Universitätsautonomie, Dezentralisierung und Entscheidungsfreiheit. Die rumänische Hochschulausbildung öffnete von diesem Moment an neuen Perspektiven. Die „Alexandru Ioan Cuza“ Universität ergriff erneut die Gelegenheit, eine europäische Universität zu werden. Die Rektoren Gheorghe Popa und Dumitru Oprea begannen eine grundlegende Umstrukturierung  auf allen Ebenen: Struktur, Lehrplan, Nachrichtensystem und Personal. Eine neue Leitung und eine überarbeitete Satzung wurden in Übereinstimmung mit der Rumänischen Verfassung – dem Ausbildungsgesetz von 1994 –  legitimiert, um die Autonomie der Universität zu erreichen.

 

2005

Der Bologna-Prozess wurde in allen Fakultäten angewandt. Man kann behaupten, dass die Reformen an der Universität „Alexandru Ioan Cuza“ vollständig umgesetzt worden sind und dass sich die anstrengende Arbeit und die Bereitwilligkeit, die besten europäischen Standards in der Ausbildung zu erreichen, ausgezahlt haben. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, alle ins Auge gefassten Ziele der Universität zu erreichen.

 

Seit 2005 bis heute ist die „Alexandru Ioan Cuza“ Universität:

 Eine öffentliche Staatsinstitution, die älteste moderne, klassische und multidisziplinarische Universität in Rumänien, anerkannt weithin sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene

 Mitglied des „Universitaria” Konsortiums (Gruppe rumänischer Eliteuniversitäten)

 auf dem ersten Platz in der nationalen Forschungsrangordnung nach den Shanghaier Kriterien (2005 und 2006)

  die erste Universität in Rumänien, welche die Studenten in den Mittelpunkt setzt:

□  Das ECTS System wird seit 9 Jahren angewendet.

□ Das 3-Zyklen System ist auf allen Ebenen seit dem Studienjahr 2005-2006 durchgeführt worden.

□  Der Diplomanhang ist in allen Graden verfügbar.

□ Mehrere Studiengänge werden in Fremdsprachen unterrichtet: 6 Master auf Französisch, 5 Studiengänge auf Englisch und einer auf Deutsch.

  2006: Das rumänische Ministerium für Bildung und Forschung gewährte der „Alexandru Ioan Cuza” Universität den Preis für die wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die international publiziert wurden.

  2010: Die „Alexandru Ioan Cuza” Universität von Iaşi feiert 150 Jahre ihres Bestehens.